Was Mikroplastik mit der Verkehrswende zu tun hat
Es ist winzig klein und überall: Mikroplastik. Forscher konnten Kunststoffpartikel kleiner als 5mm bereits im abgelegenen Arktiseis und im Verdauungstrakt von Menschen und Tieren nachweisen. Jedes Jahr landen in Deutschland etwa vier Kilo Mikroplastik pro Kopf in der Umwelt. Doch woher stammen diese mikroskopischen Plastikteilchen?
Eins ist klar: Achtlos weggeworfene Verpackungen, Tüten und Flaschen aus Plastik verrotten nicht. Dank der Langlebigkeit des Materials kann der Müll mehrere Jahrhunderte in unserer Umwelt bestehen. Durch Alterungsprozesse zerfällt der Plastikabfall allerdings in immer kleinere Teile – bis diese mit dem bloßen Auge nicht mehr erkennbar sind. Beim nächsten Regen werden die Mikroplastikpartikel in die Böden und das Grundwasser gespült.
Auswirkungen unklar
Bezüglich des genauen Ausmaßes der Auswirkungen von Mikroplastik gibt es noch viel Forschungsbedarf. Neue Studien zeigen allerdings: Mikroplastik kann die Funktion von menschlichen Zellen schädigen. Bei Tieren führen verschluckte Kunststoffteilchen beispielsweise zu Entzündungsreaktionen und Schäden im Erbgut.
Der Hauptverursacher: Reifenabrieb
Gleichgültig fallen gelassene Verpackungen und wilde Müllablagerungen sind bei weitem nicht die einzige Ursache für Kunststoffpartikel in unserer Umwelt. In den Medien hat das Thema Mikroplastik in Kosmetika und Kleidung jüngst viel Aufmerksamkeit erhalten, dabei ist nach einer Analyse des Fraunhofer Instituts 2018 jedoch der Reifenabrieb von Autos Verursacher Nummer eins.
Im Laufe seiner Lebensdauer nutzt sich ein Reifenprofil erheblich ab: Bis zu 1,5 kg leichter als bei der Herstellung ist ein Autoreifen am Ende seines Lebens. Der durch Reibung mit dem Asphalt gelöste Gummi verteilt sich in Form von Mikroplastik im Ökosystem. Besonders groß ist der Abrieb bei kurvenreichen Fahrten, hoher Geschwindigkeit und im Stop-and-Go-Verkehr. Die Ökobilanz des Autofahrens ist also nicht nur im Hinblick auf den CO2-Ausstoß negativ. Eine Lösung ist die Mobilitätswende – und damit weniger Autos auf unseren Straßen.
Verkehrswende: Der Weg zu weniger Mikroplastik
Aber nicht nur die Verbraucher und VerbraucherInnen sind in der Pflicht etwas zu ändern. Laut der Fraunhofer-Studie machen Verkehr, Infrastruktur und Gebäude rund 62 Prozent des Mikroplastiks aus. Einen Ansatzpunkt bietet der stark wachsende Güterverkehr im Nahbereich, insbesondere der Zustellverkehr auf der sogenannten letzten Meile. Egal ob Essenslieferung oder Paketzustellung, werden hier statt Diesel- oder Elektrofahrzeugen Lastenräder verwendet, kann die Menge des Reifenabriebs stark reduziert werden. Im Vergleich zum Abrieb von Kraftwagen mit einer Emissionsmenge von rund 1.087g pro Jahr und Kopf verursachen Lastenräder mit lediglich 15,6 g nur einen Bruchteil dieser Schadstoffausstoße.
Die Verkehrswende voranbringen
Die Verwendung von Lastenrädern bei der Zustellung und Logistik im innerstädtischen Bereich bietet Unternehmen eine echte Alternative: sie sind platzsparend, flexibel und effizient. Lastenräder nutzen Fahrradwege, brauchen keine großen Parkplätze und umgehen Staus. Zusätzlich sind sie wesentlich leiser als Autos und können auch in Umweltzonen eingesetzt werden. Mit Lastenrädern können Unternehmen ihren Teil zur Verkehrswende beitragen – und nebenbei Klima- und Umweltschutz unterstützen.
Sie möchten mehr über den Einsatz von Lastenrädern in der Lieferlogistik erfahren oder eine Probefahrt vereinbaren? Dann wenden Sie sich gern an unsere Experten.