Individuelle Lastenräder: für jede Nutzung eine Lösung
Immer öfter sieht man Lastenräder – im Alltag und auf den Betriebshöfen von Unternehmen. Dabei sind Cargobikes keine neue Erfindung, sondern eher eine Wiederentdeckung. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts waren Lastenräder auch in Deutschland noch eine weit verbreitete Form des Lieferverkehrs. Mit dem Siegeszug des Automobils wurden sie jedoch verdrängt. Lastenräder kamen fortan nur noch in Nischen zum Einsatz – beispielsweise beim Werksverkehr oder bei der Briefzustellung.
Aber: In nordeuropäischen Ländern wie Dänemark oder den Niederlanden nutzen die Menschen schon seit einigen Jahren wieder vermehrt Lastenräder. In Kopenhagen ist der Radverkehr die beherrschende Form des Radverkehrs. Mehr als die Hälfte der Einwohner der Stadt nutzt das Fahrrad täglich.
Jeder zweite Transport wäre mit dem Cargobike möglich
Von solch einer intensiven und damit umweltschonenden Nutzung sind andere Städte weit entfernt. Dabei besitzen Lastenräder hohes Potential: Sie verringern Luftschadstoff- sowie Lärmemissionen und nehmen weniger Fläche in Anspruch. Firmen könnten zudem Kosten sparen, indem sie ganz oder teilweise auf Cargobikes umstiegen. Das EU-Projekt CycleLogistics kommt zu dem Schluss, dass rund 50 Prozent aller motorisierten Transporte in europäischen Städten auf Cargobikes verlagert werden können. Denn hierbei wird durchschnittlich weniger als zehn Kilometer Strecke zurückgelegt und nicht mehr als 200 Kilogramm Nutzlast transportiert – alles problemlos mit dem Bike machbar.
Das Cargobike sorgt im Park für leckeren Kaffee

Das richtige Lastenrad für den eigenen Bedarf zu finden, ist nicht immer ganz leicht. Auf die vielfältigen Nutzungsanforderungen haben Hersteller allerdings mit individuellen Anpassungsmöglichkeiten reagiert. Bei den Aufbauten zum Beispiel ist fast alles möglich: von standardisierten Postboxen für Lieferbikes über spezielle Kühlboxen für Eis und Getränke bei Coffeebikes bis hin zu Spezialaufbauten für den Transport kleinerer Maschinen. Ein Cargobike soll in eine mobile Cocktailbar oder eine rollende Bibliothek verwandelt werden? Kein Problem: Die nötigen Zwischenböden, Rampen, hydraulischen Deckelklappen oder ferngesteuerten Verschlusssysteme sind bei vielen Herstellern problemlos erhältlich.
Auch Volkswagen setzt auf individuelle Modelle

Seit Dezember 2019 sind auch im Volkswagen-Werk im Zwickauer Stadtteil Mosel individuelle Lastenräder im Einsatz. Viele Quadratkilometer Werksgelände, mehrere Hallen und Bürogebäude sowie ein eigenes Straßennetz sprechen für den Einsatz von komfortablen Lastenbikes. „Wir haben uns bei der Herstellung der Lastenräder ganz am Wunsch von Volkswagen orientiert“, sagt Raik Vollmann, VSC.Bike-Geschäftsführer, und fährt fort: „Der Kunde wollte den Platz auf seinem Werksgelände effektiv ausnutzen. Also haben wir einen schmaleren Ständer konzipiert, der es ermöglicht, viele Cargobikes auf engem Raum abzustellen.“ Im Gespräch sei derzeit auch ein größerer Korb, mit dem mehr Dinge transportiert werden können.
Bekenntnis der Bundesregierung zum Lastenrad
Auch der Zweirad-Industrie-Verband e. V. sieht ein Wachstum der Fahrradindustrie in Deutschland. Laut aktueller Pressemitteilung lag der Absatz an Fahrrädern und E-Bikes 2020 mit über fünf Millionen Exemplaren um 16,9 Prozent über dem des Vorjahrs. Der Umsatz steigerte sich mit einem Plus von 60,9 Prozent auf 6,44 Milliarden Euro.
„Lastenräder sind eine innovative Lösung für ganz unterschiedliche Mobilitätsherausforderungen. Egal, ob als Familienkutsche, um die Kinder zu transportieren, oder als innerstädtisches Liefer- und Transportrad: Cargobikes sind schnell, umweltfreundlich und zeitgemäß“, führt Raik Vollmann an. Den Trend hat auch die Bundesregierung erkannt und bezuschusst den Kauf eines Lastenrads mit 25 Prozent des Anschaffungspreises, bis maximal 2.500 Euro.
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